5 Dinge, die wir in Autos vermissen: Ihr fehlt

Touchscreen, Apple Carplay oder Pannenset: Was eigentlich nach Fortschritt klingt, beschert uns zugleich manch bedauernswerten Trauerfall in der Automobilkultur.

Der stete Fortschritt im Autobau hat uns viele begrüßenswerte Verbesserungen beschert. Allein der Sicherheitsgewinn durch den Schleuderschutz ESP kann nicht hoch genug bewertet werden. Doch nicht jeder „Fortschritt“ geht auch konsequent mit Vorteilen einher. Einige jüngere Entwicklungen der Branche haben manch lieb gewonnenes Detail aus unseren Autos verdrängt.

Kein Platz mehr für CD’s

Wer es zum Beispiel gewohnt ist, zur musikalischen Unterhaltung CDs einzuwerfen, der könnte von neuen Autos enttäuscht sein. Deren fest installierte Audiosysteme verzichten schon seit Jahren auf Lesewerke für die Compact Disc. Mittlerweile sind Musikanlagen dafür mit allerlei Konnektivitätstechnik gerüstet, was es den Insassen erlaubt, ihre Lieblingshits aus dem Internet oder von Smartphones abzuspielen. Wer seine Musik allerdings nicht als Dateien auf dem Handy speichert oder ein Spotify-Abo besitzt, – ja, solche Zeitgenossen soll es noch geben – hat allen Grund, das Aussterben der CD-Laufwerke zu bedauern.

Die Handbremsen wird wohl keiner vermissen

Die Qualitäten von Autoreifen haben sich in den letzten Jahrzehnten in mehrfacher Hinsicht verbessert. Unter anderem sind die Pneus nicht mehr so anfällig für Plattfüße wie früher. Dennoch kommen auch heute noch Reifenpannen vor. Um diese zu beheben, finden sich in neuen Autos meist nur noch sogenannte Pannensets, mit denen sich zumindest kleinere Löcher notdürftig abdichten lassen. Klappt es mit der Abdichtung im Pannenfall, darf man mit dem provisorisch geflickten Reifen noch bis zur nächsten Werkstatt fahren, welche um zwei Uhr nachts allerdings nur in den seltensten Fällen geöffnet hat. Wohl dem, der auf einen Ersatzreifen zurückgreifen kann.

Feststellbremsen sind in neuen Autos zumeist elektrisch, was gleich mehrere Vorteile bietet: In der Mittelkonsole gibt es nur noch einen kleinen Schalter, statt einer großen Seilzug-Hebelanlage. Der Verzicht auf Letzteres schafft zudem zwischen den Vordersitzen mehr Platz für Ablageflächen, Bedientasten oder Getränkehalter. Eine derart aufgeräumte Mittelkonsole sieht zudem besser aus. Schließlich können die elektrischen Stopper ein Sicherheitsgewinn sein, sofern sich diese beim Parken automatisch aktivieren. Jedoch: Auf Schnee, den wir mittlerweile in Deutschland ebenfalls vermissen, kann es besonderen Spaß bereiten, die klassische Handbremse zum Einleiten von Heckdrifts gefühlvoll zu ziehen. Ein Heidenspaß für Kindsköpfe, die den Trend zu elektrischen Feststellbremsen wohl nicht nur begrüßen werden.

Einen Handbremshebel wie in diesem Rover 3500 findet man heutzutage nur noch selten in neuen Autos

Der Touchscreen bleibt weiterhin im Trend

Die Vertouchung unserer Auto-Cockpits schreitet immer weiter voran. Einen neuen Höhepunkt in dieser Entwicklung stellt der Arbeitsplatz der frisch vorgestellten Mercedes S-Klasse dar. Die hat einen riesigen Touchscreen in der Mittelkonsole, der fraglos schick aussieht und viele neue Möglichkeiten der Nutzung bietet. Doch wie bei vielen anderen Autos mit zentralem Touchscreen verschwinden mit der sich gleichzeitig ändernden Bedienlogik viele Direktwahltasten und Drehregler. Kommt man während der Fahrt plötzlich in ein Regengebiet, kann es im Innenraum eines Automobils schlagartig kühler werden. Früher reichte ein kurzer Dreh am Knopf, um die Temperatur Richtung Wohlfühlzone zu trimmen. Heute muss man dafür in vielen Autos erst auf dem Touchscreen in ein entsprechendes Menü wechseln und dann auf dem Bildschirm die Temperatur einstellen. Das geht meist schon ziemlich einfach, doch mit guten alten Drehreglern war es eben noch einfacher.

Kein Zigarettenanzünder mehr im Cockpit – ein Grund mit dem Rauchen aufzuhören?

Anfang der 1880er-Jahre hatte der Alpenländler Friedrich Wilhelm Schindler eine zündende Idee: Unter Einfluss von Strom eine Metallspirale zum Glühen zu bringen, um dann mit dieser die damals beliebten Zigarren entzünden zu können. In den 1920er-Jahren wurde diese epochale Innovation erstmals in Autos montiert. Über Jahrzehnte hinweg gehörten sie dann sogar in fast jedem Automobil zu Standardausstattung. Herrenfahrer waren eben meist auch Genussmenschen. Doch der seit Jahrzehnten geführte Kampf gegen den Tabakkonsum hat längst auch die Ausstattungswelten von Neufahrzeugen erfasst. Zigarettenanzünder wie Aschenbecher sind eigentlich nicht mehr vorgesehen. Stattdessen finden sich in den Cockpits USB-Ports und Getränkehalter. Einige Hersteller bieten als Extra immerhin noch Raucherpakete an. In vielen Fällen ist der Aschenbecher allerdings nur noch ein kleines Mini-Fass mit Deckel, welches locker in den Getränkehalter gesteckt wird. Einer solchen Aschenbecherdose fehlen nicht nur der Zigarettenanzünder, sondern außerdem noch die Beleuchtung, die unter anderem für höhere Trefferquoten beim Abaschen in der Dunkelheit sorgt.

 

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